"Unsere Messgeräte hatten schon an der Haustür angeschlagen“, sagte Lauenburgs Feuerwehrchef Lars Heuer. Trotzdem wagte sich ein Trupp, der sich durch Atemschutzgeräte gegen das Gas schützte, in den Keller, um den Haupthahn der Gaszufuhr abzusperren. Später trennten Mitarbeiter der Versorgungsbetriebe das Haus komplett von der Gasversorgung. Dann wurde das angesägte Rohr im Keller entdeckt. Es wurde angesägt und aus den Verankerungen unter der Decke gezogen – wohl, damit durch den so vergrößerten Schnitt mehr Gas ausströmen konnte. Es bildete sich im ganzen Haus ein gefährliches Gas-Luft-Gemisch, das schon durch einen unbeabsichtigten Funken jederzeit hätte explodieren können.
Gegen 11.30 Uhr wollte eine Bewohnerin am Freitag ein paar ihrer Sachen aus dem Haus holen, das zurzeit leer steht und renoviert wird. „Ich habe die Haustür geöffnet und mir wurde gleich schwindelig von dem extremen Gasgestank“, berichtete sie. Sofort forderte sie die Feuerwehr an.
Heuer ließ umgehend den Bereich vor dem 1889 errichteten und in der neuen Denkmalliste für Lauenburg enthaltenen Haus zwischen Lösch- und Ladeplatz, Elbstraße, Bahnhofstraße und Großer Sandberg absperren. Niemand kam mehr durch. „Hätte sich jemand auf dem Gehweg eine Zigarette angezündet oder bei Hitzler nebenan jemand geschweißt, hätte das unter Umständen zur Explosion führen können“, sagte Heuer. Eine Stunde lang belüfteten die Feuerwehrleute das Haus, mit mehreren Messgeräten wurde drinnen und draußen das Gas-Luft-Gemisch gemessen. Heuer schickte einen Trupp der Erkundungseinheit aus Schwarzenbek zur Unterstützung der Lauenburger Retter mit weiteren messgeräten ins Haus.
Die Polizei sicherte am Tatort umgehend erste Spuren und hat die Ermittlungen aufgenommen.